ACHTUNG! Eichenprozessionsspinner
(ugs. Giftraupe)

Gefahren und Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners

Der für den Menschen hochallergene und somit auch krankheitserregende Eichenprozessionsspinner muss fachge­recht bekämpft werden (Hygieneverpflichtung des Eigentümers). Desweiteren müssen die Belange des Baumes als auch des Gesundheitsschutzes vom ausführenden Baumpflegebetrieb strikt beachtet werden. Der fachgerechte und sichere Umgang mit dieser Gefahrensituation für Mensch und Umwelt erfordert deshalb einige aufwändige Maßnahmen, die nur von einem erfahrenen Fachbetrieb durchgeführt werden können.

Als fachzertifiziertes Baumpflegeunternehmen kann die Nürnberger Baumpflege GmbH eine effektive Bekämpfung der Giftraupen im gesetzlich vorgegeben Rahmen garantieren.

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Der Eichenprozessionsspinner

Ein Schmetterling (Nachtfalter)

  • Klasse: Insekten (Insecta)
  • Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
  • Familie: Zahnspinner (Notodontidae)
  • Unterfamilie: Prozessionsspinner
  • Gattung: Thaumetopea
  • Eichen-Prozessionsspinner
  • Wissensschaftlicher Name: Thaumetopoea processionea

Die Brennhaare | Gefahr für den Menschen

Die allergenen Brennhaare (Setae) des Eichenprozessionsspinners sind keine Haare im herkömmlichen Sinn, da sie nicht aus Ceratin bestehen. Beim Zerbrechen in der Haut wird ein Gift freigesetzt, das zu schweren Hautreizungen, Raupendermatitis und in seltenen Fällen zu einem pseudoallergischen Schock führen kann, der sofort stationär behandelt werden muss.

Risiko Verwehung
Die Brennhaare lösen sich insbesondere vor den Häutungen und der Verpuppung leicht ab (Anzahl der sich bildenden Brennhaare nimmt mit der Zahl der Häutungen zu). Sie können dann auf den Raupen liegen und bei deren Bewegung und durch Luftzug in die Umgebung verteilt werden. Es wurden Verwehungen bis zu 500m im Umkreis des befallenen Baumes beobachtet.

Risiko alter Gespinste
Die Gefahr, die von alten Gespinsten ausgeht, ist umstritten. Die Wirkung des Giftstoffes hält allerdings mind. 12 Jahre an. Eine vollständige und sichere Entsorgung ist deshalb nach erfolgreicher Bekämpfung unerlässlich.

Quelle: T. Bublitz - FVA Baden-Württemberg
Quelle: WUR Alterra
  • Mechanische Reizung

    Brennhaare dringen in die Haut ein und brechen dann ab / Entfernung kaum möglich

  • Chemische Wirkung

    Allergene Wirkung durch Histamin freisetzendes Thaumatopoein

  • Auswirkungen in 0,2 % der Fälle

    Pseudoallergischer Schock /
    stationäre Behandlung notwendig

  • Auswirkungen in 98 % der Fälle

    Juckreiz und Hautreizungen /
    Raupendermatitis unspezifisch

Die gefährlichen Brennhaare (lat.: Setae)

  • Keine haare im herkömmlichen Sinn, da sie nicht aus Ceratin bestehen
  • Größe: 0,1 bis 0,25 mm lang / 0,003-0,010 mm im Durchmesser
  • Haare sind an beiden Seiten zugespitzt / eine ausgewachsene Raupe hat 630.000 solcher Setae
  • mehrere distal gerichtete Spitzen, die sich leicht in die Haut einbohren können
  • Keine Widerhaken, da die Spitzen weder hakenförmig noch rückgebogen sind; sie besitzen keine Poren oder Öffnungen und müssen zerbrechen, damit das Gift entweichen kann. Das Thaumatopoein wird in Brenndrüsen erzeugt
  • Anzahl und Intensität der Bildung von Brennhaaren nimmt mit den Häutungen zu
  • Höchste Gefährdung ist bei trockener Witterung, da frische Haare nach der Häutung nicht in die Haut einzudringen vermögen, vermutlich gilt dies auch bei angefeuchteten Brennhaaren
  • Es gibt Hinweise, dass bereits von den ersten beiden Larvenstadien allergische Reaktionen ausgehen können

Bekämpfung mittels „Nürnberger Eimermethode“

Die Nürnberger Eimermethode
  • 1

    Anfeuchten

    Die gesamte Vorderseite des Nestes wird vollständig mit Wasser besprüht
  • 2

    Seitlicher Einschnitt

    Das Nest wird seitlich mit einer geöffnet und währenddessen rückwärtig mit Wasser benebelt
  • 3

    Fächerschnitt

    Das Gespinst wird an der Rückseite vom Baum getrennt und wird nur noch von den vorderen Fäden gehalten
  • 4

    Aufnahme

    Ein Eimer wird unterhalb des Gespinstes positioniert / Nest fällt in den Eimer / sofortige Besprühung
  • 5

    „Denaturierung“

    Der feuchte Stamm und Nestreste werden final abgeflammt

bahoe-EPS-RichtlinieDie Nürnberger Baumpflege GmbH arbeitet auf Basis der BAHÖ EPS Kontroll- und Bekämpfungsrichtlinie.
Der BAHÖ ist ein Verband zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, zur Förderung des Umweltschutzes und der Ökologie sowie zur Förderung der Landespflege (bahö.de).

Weitere Informationen zur EPS-Richtlinie des BAHÖ
Lesen Sie hier eine Veröffentlichung von Tobias Siegert von der ISB UrbanForestry GmbH in der ProBaum - Ausgabe 2/2019:
BAHÖ legt Richtlinie zum Eichenprozessionsspinner vor

(PDF Download 380kb)

Biologie & Lebenszyklus

  • Anfang April – Mitte Mai

    Schlupf der Raupen

    1. und 2. Larvalstadium

  • Ende April – Mitte Juli

    Raupen tragen Brennhaare

    3. – 6. Larvalstadium

  • Juli – Anfang September

    Puppen

    Verpuppungsstadium

  • Anfang August – Anfang April

    Eiablage

    Nach der Paarung legt das Weibchen ca. 30 - 300 Eier auf dünne 1 - 2 jährige Zweige
    (Eier mit bereits vollentwickelten Raupen überwintern im Nest)