Gefahren und Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners
Der für den Menschen hochallergene und somit auch krankheitserregende Eichenprozessionsspinner muss fachgerecht bekämpft werden (Hygieneverpflichtung des Eigentümers). Desweiteren müssen die Belange des Baumes als auch des Gesundheitsschutzes vom ausführenden Baumpflegebetrieb strikt beachtet werden. Der fachgerechte und sichere Umgang mit dieser Gefahrensituation für Mensch und Umwelt erfordert deshalb einige aufwändige Maßnahmen, die nur von einem erfahrenen Fachbetrieb durchgeführt werden können.
Als fachzertifiziertes Baumpflegeunternehmen kann die Nürnberger Baumpflege GmbH eine effektive Bekämpfung der Giftraupen im gesetzlich vorgegeben Rahmen garantieren.
Die Brennhaare | Gefahr für den Menschen
Die allergenen Brennhaare (Setae) des Eichenprozessionsspinners sind keine Haare im herkömmlichen Sinn, da sie nicht aus Ceratin bestehen. Beim Zerbrechen in der Haut wird ein Gift freigesetzt, das zu schweren Hautreizungen, Raupendermatitis und in seltenen Fällen zu einem pseudoallergischen Schock führen kann, der sofort stationär behandelt werden muss.
Risiko Verwehung
Die Brennhaare lösen sich insbesondere vor den Häutungen und der Verpuppung leicht ab (Anzahl der sich bildenden Brennhaare nimmt mit der Zahl der Häutungen zu). Sie können dann auf den Raupen liegen und bei deren Bewegung und durch Luftzug in die Umgebung verteilt werden. Es wurden Verwehungen bis zu 500m im Umkreis des befallenen Baumes beobachtet.
Risiko alter Gespinste
Die Gefahr, die von alten Gespinsten ausgeht, ist umstritten. Die Wirkung des Giftstoffes hält allerdings mind. 12 Jahre an. Eine vollständige und sichere Entsorgung ist deshalb nach erfolgreicher Bekämpfung unerlässlich.
-
Mechanische Reizung
Brennhaare dringen in die Haut ein und brechen dann ab / Entfernung kaum möglich
-
Chemische Wirkung
Allergene Wirkung durch Histamin freisetzendes Thaumatopoein
-
Auswirkungen in 0,2 % der Fälle
Pseudoallergischer Schock /
stationäre Behandlung notwendig -
Auswirkungen in 98 % der Fälle
Juckreiz und Hautreizungen /
Raupendermatitis unspezifisch
Die gefährlichen Brennhaare (lat.: Setae)
- Keine haare im herkömmlichen Sinn, da sie nicht aus Ceratin bestehen
- Größe: 0,1 bis 0,25 mm lang / 0,003-0,010 mm im Durchmesser
- Haare sind an beiden Seiten zugespitzt / eine ausgewachsene Raupe hat 630.000 solcher Setae
- mehrere distal gerichtete Spitzen, die sich leicht in die Haut einbohren können
- Keine Widerhaken, da die Spitzen weder hakenförmig noch rückgebogen sind; sie besitzen keine Poren oder Öffnungen und müssen zerbrechen, damit das Gift entweichen kann. Das Thaumatopoein wird in Brenndrüsen erzeugt
- Anzahl und Intensität der Bildung von Brennhaaren nimmt mit den Häutungen zu
- Höchste Gefährdung ist bei trockener Witterung, da frische Haare nach der Häutung nicht in die Haut einzudringen vermögen, vermutlich gilt dies auch bei angefeuchteten Brennhaaren
- Es gibt Hinweise, dass bereits von den ersten beiden Larvenstadien allergische Reaktionen ausgehen können
Bekämpfung mittels „Nürnberger Eimermethode“
Die Nürnberger Baumpflege GmbH arbeitet auf Basis der BAHÖ EPS Kontroll- und Bekämpfungsrichtlinie.
Der BAHÖ ist ein Verband zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, zur Förderung des Umweltschutzes und der Ökologie sowie zur Förderung der Landespflege (bahö.de).
Weitere Informationen zur EPS-Richtlinie des BAHÖ
Lesen Sie hier eine Veröffentlichung von Tobias Siegert von der ISB UrbanForestry GmbH in der ProBaum - Ausgabe 2/2019:
BAHÖ legt Richtlinie zum Eichenprozessionsspinner vor⧉
(PDF Download 380kb)
Biologie & Lebenszyklus
-
Anfang April – Mitte Mai
-
Ende April – Mitte Juli
-
Juli – Anfang September
-
Anfang August – Anfang April